Presse

Odenwälder Zeitung | WESCHTAL | 23.11.2018

Museum: In Bonsweiher tauchen die Landfrauen in die Geschichte der Region ein.

Zirkus Sarrasani wird ein Teil der Ausstellung

 

Das Ehepaar Ewald aus Bonsweiher beim Kartoffelsetzen. Die Aufnahme ist um das Jahr 1950 entstanden.
Bold: Archiv Lorenzen

So spannend kann ein Museum sein

Bonsweiher, 24.07.2018

OZ 24.7.2018

Bonsweiher. Auch in diesem Jahr hatte der Kultur- und Museumsverein (KuM) Bonsweiher wieder zu Ferienspielen eingeladen. Heike Zugck sowie der Vorsitzende Heiko Lorenzen ließen sich wieder eine Menge einfallen, um die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren bestens zu unterhalten.

Die Museumsräume im ehemaligen Schulhaus bergen so viele historische Schätze die einen Besuch – nicht nur für Kinder – zu einem absoluten Erlebnis machen. Schon beim Betreten des Feuerwehrraums, mit einem Löschfahrzeug aus der Zeit um 1840, das noch von den Feuerwehrleuten selbst gezogen werden musste, bis zu der schon moderneren Spritze von 1896, welche bereits von Pferden bewegt wurde, gab es die ersten erstaunten Reaktionen der jungen Gäste. Die historischen Geräte durften natürlich auch bestiegen werden.

Die anschließende Videoschau von Heiko Lorenzen zum Thema „Von der Steinzeit bis zur Gegenwart“ gab Anlass für viele interessante Fragen der Schüler, welche vom Vereins-Vorsitzenden auch nach bestem Wissen beantwortet wurden. Einige wünschten sich sogar, diesen Film gleich noch einmal zu sehen.

Nach dem Besuch des Lederbereichs war ein gemeinsames Essen angerichtet, welches von Heike Zugck und Helga Blessin zubereitet worden war. Frisch gestärkt wurde anschließend die „Museums-Rallye“ gestartet. Viele Fragen zum Museum selbst, aber auch zu der Pflanzen- und Tierwelt in der heimischen Natur mussten beantwortet werden. Hierbei waren mehrere Antwortmöglichkeiten vorgegeben, was die Sache etwas leichter machte. Die Aufgabe wurde von den Kindern mit viel Elan angegangen, es gab schließlich Punkte für jede richtige Antwort.

Jeder ist ein Sieger

Weitere Pluspunkte konnten beim anschließenden Basteln von Schlüsselanhängern und der Herstellung von Beuteln aus vorgestanzten Lederstücken erworben werden. Auch durch das Zielwerfen mit Tennisbällen war der Punktestand zu verbessern, wobei das Ziel ein Wasserbehälter aus Segeltuch war, mit dem vor etwa 130 bis 150 Jahren das Löschwasser transportiert wurde.

Zum Abschluss der Spiele erhielt natürlich jedes Kind eine Siegerurkunde. „Hier gab es nur Sieger, die dann hoch motiviert am frühen Abend ihren Eltern wieder übergeben werden konnten“, schreibt der Verein abschließend in einer Pressemitteilung zu den Ferienspielen im Museum.

Odenwälder Zeitung | WESCHTAL | 24.10.2018

 

Museum: Multimediale Schulstunde zum Mittelalter für die Grundschüler der Klasse 4a der Schlosshofschule aus Mörlenbach

 

Wie die Menschen früher lebten

 

 

Eine Schulstunde der anderen Art erlebten Grundschüler aus Mörlenbach im Museum in Bonsweiher. Heiko Lorenzen (Bild) vom Kultur und Museumsverein sprach mit den Kindern über das Thema Mittelalter

 

Eine Schulstunde der anderen Art erlebten Grundschüler aus Mörlenbach im Museum in Bonsweiher. Heiko Lorenzen (Bild) vom Heimat- und Kulturverein sprach mit den Kindern über das Thema Mittelalter.

Bonsweiher. Die Klasse 4a der Schlosshofschule aus Mörlenbach befasst sich zurzeit mit dem Thema Mittelalter. Für Klassenlehrerin Karen Forwick ein Grund, mit ihren Schülern das Museum in der Alten Schule in Bonsweiher aufzusuchen. Nach einem Fußmarsch freuten sich die 30 Jungen und Mädchen auf das Museum. Für die Schüler ist es nicht der erste Besuch dort. Im letzten Jahr hatte Heiko Lorenzen vom Heimat- und Kulturverein die Schüler über die „Steinzeit“ informiert.

Lorenzen führte die Klasse ins obere Stockwerk, wo die Kinder zunächst Videofilme zu verschiedenen Thema gezeigt bekamen. Die Kinder lernten beispielsweise, wie Städte entstanden sind und warum Deutschland als Land der Städte gilt. Waren es im 9. Jahrhundert noch 40 Städte, so zählte man im 12. Jahrhundert schon rund 1000, die meist rund um eine Burg entstanden. Sicherten sie doch den Wohlstand und die Menschen konnten dort Handel treiben. Sie lebten innerhalb der Burg – später innerhalb der Stadtmauern, die sie vor Angriffen und Räubern schützte. Ein Stadtherr gab ihnen Sicherheit. Besondere Bedeutung erlangte schon im Mittelalter die Stadt Köln, denn dort mussten die Waren von einem Schiff auf das andere umgeladen werden, damit sie auf dem Rhein bis zum Meer transportiert werden konnten. Köln erhielt deshalb das Stapelrecht für die Waren. Städtische Beamten kontrollierten sehr genau, was die Händler transportierten, etwa Stoffe wie Seide und Leinen. Oft handelten die Kontrolleure dann für sich einen Sonderpreis aus, damit der Händler die Krone, den Stempel für seine Ware bekam. Durch den Handel wuchsen die Städte; sie wurden immer größer und größer.

„Nur wie orientierte sich der mittelalterliche Mensch in der Großstadt?“, fragte Heiko Lorenzen die Schüler. „Mit der Nase“, antwortete ein Junge, der damit einen richtigen Hinweis gegeben hatte. Lorenzen erklärte, dass die Menschen nicht lesen konnten, aber wussten, wo sie beispielsweise die Handwerker finden. Die Gerber etwa benötigten Wasser, um die Kuhhäute zu waschen. Und so nahmen die Menschen ihre Nase zur Hilfe, um sich zwischen Kirche und Außenmauer zu orientieren.

Im Mittelalter gab es schon Ärzte wie den Wundarzt Jakob in Frankfurt am Main. Er wurde zu einem Metzger gerufen, der schwer gestürzt war. Die Kinder sahen im Film, wie eng die mittelalterlichen Häuser waren. Nur in der Küche gab es Fenster zum Lüften, im Rest des Hauses war es stockdunkel. Der Metzger war die Treppe runtergefallen und musste am Kopf operiert werden. Die Kinder erfuhren, wie die Operation ablief. Statt einer Narkose gab es ein Stück Seil zwischen den Zähnen; Jakob entfernte dann die Splitter aus dem Kopf. Die Grundschüler erfuhren, dass die Patienten meist an den Bakterien starben. Erst als die Bürger die Stadt Frankfurt sauber hielten, nahmen Krankheiten wie Ruhr und Pest ab.

Im zweiten Raum auf den alten Schulbänken ging es um Mörlenbach im Mittelalter sowie um das Schloss und die Stadtrechte. Die Kinder lernten unter anderem etwas über die Wege, über die das Weschnitztal vom Kloster Lorsch aus besiedelt wurde.

In diesem Jahr ist es schon die sechste Schulklasse, die das Angebot des Heimat- und Kulturvereins nutzt, um im Museum etwas zu lernen. Wenn Lehrer Interesse an einer ungewöhnlichen Schulstunde für ihre Klasse haben, können sich an Heiko Lorenzen wenden. gg

Telefon: 06209/1739 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

Kultur- und Museumsverein Bonsweiher
Edertalstr. 48
69509 Bonsweiher

Telefon: 06253 - 94 75 922

E-Mail: schuetz(at)kum-bonsweiher.de

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