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Fichtenhain wird zum Kreativraum

Starkenburger Echo | 06. Juli 2013 | Brigitta Schilk

Projekttage: Acht Schüler des Martin-Luther-Gymnasiums schaffen mystisches Ambiente im Bonsweiherer Wald

Ein kleiner Fichtenhain war über vier Tage für acht Zwölftklässler der Rimbacher Martin-Luther-Schule (MLS) der Ort kreativen Schaffens.
Der eine oder andere war am Anfang noch skeptisch. Doch nach vier Tagen waren alle zufrieden: „Wir sind gern hierher gekommen“. Im Zuge der MLS-Projekttage kam das Kunstprojekt in Kooperation mit dem Kultur- und Museumsverein (KuM) Bonsweiher gerade gelegen.

„Wir sind alle aus dem Sport-Leistungskurs und wollten gern gemeinsam draußen etwas unternehmen“, erzählte Alexander Geiß. Einige waren am ersten Tag mit kurzen Hosen im Wald und holten sich durch Zeckenbisse ersten Frust. Motivierend war für alle, im Fichtenhain Raum zu haben. „Wir fühlten uns frei, hier zu wirken und Neues auszuprobieren“, meinte Jan Landzettel.

Die Schüler beschrieben es als größte Herausforderung, sich Motive einfallen zu lassen. Sie überlegten lange, bis sie die Kaseinfarben anmischten. Als Erstes skizzierten sie das große Auge und die Maja-Maske. Die Bilder konnten nur in Teamarbeit gemalt werden. Mehrere Schüler gaben Anweisungen, wie die nächsten Pinselstriche zu verlaufen hatten. Die richtige Perspektive zu finden, war schwer. Die Künstler hatten die Kunstwerke auf der Rindenfläche von mehreren Fichten zu positionieren. Matthias Frei berichtete, dass viel Geduld nötig war, um ein Motiv zu erstellen: „Es steckt viel Arbeit drin, denn jeder Baum hat eine andere Oberfläche“.

Die Teamarbeit machte allen Spaß. Die jungen Männer blieben über die normale Schulzeit vor Ort und ließen sich durch den Wald inspirieren. So bauten sie nach dem Eingang eine Spinne. Am Spinnennetz selbst sitzt ein Weberknecht, daneben fliegt ein Rabe über die Bäume. Nicolas Schumacher erklärte, der Eingang sei bewusst so konzipiert, dass nicht alles von außen erkennbar ist und die Wanderer in den Fichtenhain gelockt werden. Der Fürther Thomas Birkle fand den Waldgeist, der aus dem Blau herausragt, gelungen. Der Regen am Mittwoch hatte für ihn etwas Gutes. Das herunter laufende Wasser hat den farblichen Übergang beim blauen Baum geschaffen: „Den hätten wir so nicht hingekriegt“. Für ihn hat der Wald etwas Mystisches, dort entdeckt er immer wieder neue Kreaturen. Neben dem blauen Baum stellte er tote Bäume auf, um diese Atmosphäre zu verstärken.

Kunstlehrer Benjamin Meinberg hatte jene lockere Stimmung geschaffen, in der die Schüler gern ihre Kreativität ausdrückten. Er lobte die Gruppe: Sie könne gut anpacken. „Die Schüler haben in der kurzen Zeit so viele Dinge auf die Beine gestellt“. Ortsvorsteher Peter Kuhlmann dankte den Schülern, die etwas für die Allgemeinheit geschaffen hätten. Denn der Weg, Wanderer auf den Walderlebnispfad aufmerksam zu machen, sei geebnet, stellte er fest. Nach den intensiven Projekttagen stärkte sich die Gruppe zum Abschluss beim Grillen am Unertsteich.

Wald der Bilder
Station in Bonsweiher, Im Wolferts; Anfahrt über Friedhofstraße, Parken am neuen Friedhof, grüner Weg Richtung Kreiswald, danach erste Abzweigung links.

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