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Frisch saniertes Heim für Bonsweiher

Starkenburger Echo | 12. September 2013 | kag

Dorferneuerung: Alte Schule im Mörlenbacher Ortsteil wird nach aufwendiger Neugestaltung wieder eröffnet

Seit Frühjahr 2011 ist die Alte Schule im Mörlenbacher Ortsteil Bonsweiher entkernt und aufwendig saniert worden. Die Arbeiten sind Teil eines umfassenden Dorferneuerungsprogramms. Nun öffnet das Gebäude wieder seine Türen.

Der Himmel öffnete pünktlich zur Einweihung der Alten Schule in Bonsweiher seine Schleusen. Doch das tat der guten Stimmung im Festzelt neben dem frisch sanierten Gebäude keinen Abbruch. Musikalisch unterstützt vom Sängerbund Bonsweiher, erinnerten Redner an die Geschichte des alten Schulhauses und seiner Renovierung. Bürgermeister Lothar Knopf (Freie Wähler) berichtete, wie mit einem Zuwendungsbescheid des in dieser Sache sehr engagierten Landrats Matthias Wilkes (CDU) das Projekt Dorferneuerung Bonsweiher in Angriff genommen werden konnte.
Die Alte Schule und das dazu gehörende Gelände entwickelten sich in den Arbeitsgruppen schnell zu einem Kernthema der Dorferneuerung. Nun ist die Sanierung des Gebäudes abgeschlossen. In den Jahren 2014 und 2015 sollen auch alle anderen Aspekte der Dorferneuerung wie die Außenanlage fertig gestellt werden. Um das Schulgebäude herum soll ein zentraler Dorfplatz entstehen. Dafür wurden 300 000 Euro bewilligt. Knopf dankte allen beteiligten Bürgern, nicht zuletzt Heiko Lorenzen, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kultur- und Museumsvereins, der sich mit viel Engagement für die Ausstellungen in der Alten Schule eingesetzt hat, in der nun „ein Stück Zeitgeschichte unserer Gemeinde“ dargestellt werde.

Ortsdurchfahrt weiter eine „Schotterpiste“
Unzufrieden zeigte sich Knopf darüber, dass die Ortsdurchfahrt Bonsweiher immer noch einer „Schotterpiste“ gleiche. Eigentlich hätten die Sanierungsarbeiten der L 3120 durch Hessen Mobil schon lange beginnen sollen. Lothar Mundt vom Planungsbüro SHR bezeichnete die Dorferneuerung als „Segen für Bonsweiher“. Im sanierten Schulgebäude sei neben Museumsräumen auch ein Treffpunkt für die Bürger entstanden. Er lobte, dass in Bonsweiher sehr engagierte Bürger das Projekt begleitet hätten. Drei Jahre habe die Renovierung des alten Schulgebäudes gedauert, eine lange Zeit verglichen mit einem Neubau, der schon nach einem Jahr fertig gestellt sei und Rendite abwerfe. Doch bei der Alten Schule gehe es um die „Rendite der Geschichte“.
Vom Keller bis zum Dach sind alle Teile des denkmalgeschützten Hauses behutsam erneuert worden, sagte Mundt. Manchmal stießen die ausführenden Firmen auf unerwartete Schwierigkeiten. „Im Glockenturm war ein Hornissennest, und es hatte drei Wochen gedauert, bis ein Fachmann es umsiedeln konnte.“ An vielen Stellen könne man auch jetzt noch „liebenswürdige Details alter Handwerkskunst“ entdecken. Der von Mundt symbolisch überreichte Schlüssel war dann allerdings etwas zu groß für das Schloss: Er bestand aus Kuchen.

Fast 100 Jahre als Schule genutzt
Ortsvorsteher Hans-Peter Kuhlmann erzählte, dass das 133 Jahre alte Gebäude fast 100 Jahre als Schule genutzt wurde. Mitte der siebziger Jahre war der Unterricht eingestellt worden. Das Haus wurde zunächst als Wohngebäude verwendet. Nach der Sanierung könnten nun auch die Mitglieder des Sängerbunds Bonsweiher darin proben. Als Geschenk für das Schulmuseum überreichte er Heiko Lorenzen ein altes Schönschreibheft von 1947.
Auch Detlev Haas vom Dorferneuerungsbeirat erinnerte dankbar an die Tätigkeit in den Arbeitsgruppen und an die Leistungen des Kultur- und Museumsvereins, „den man im kulturellen Leben Bonsweiher nicht mehr missen möchte“. Er hoffe, dass im kommenden Jahr schon die Kerwe auf dem neuen Dorfplatz gefeiert werden kann.
Volker Buser gratulierte in Vertretung für Matthias Wilkes den Mörlenbachern, die sich auch mit der Dorferneuerung Bonsweiher „für die Zukunft fit“ machten. Gemeindevertretervorsitzender Gerhard Ohlig war sich sicher: „Hier wurde alles richtig gemacht.“
Auch Vertreter der Kirchen gaben dem Haus ihren Segen. Pfarrerin Edith Unrath-Dörsam und Diakon Martin Huber gingen im Anschluss an die Reden durch das Gebäude, um mit Weihwasser die Räume zu weihen. Dörsam meinte: „Die Vergangenheit wird hier wach.“

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